Muchacho

Text: Celedonio Flores
Musik: Edgardo Donato
Jahr: 1926

Muchacho

Muchacho,
que porque la suerte quiso
vivís en un primer piso
de un palacete central,
que pa’ vicios y placeres,
para farras y mujeres
disponés de un capital.
Muchacho
que no sabés el encanto
de haber derramado llanto
sobre un pecho de mujer;
y no sabés qué es secarse
en una timba y armarse
para volverse a meter;

que decís que un tango rante
no te hace perder la calma
y que no te llora el alma
cuando gime un bandoneón;
que si tenés sentimiento
lo tenés adormecido
pues todo lo has conseguido
pagando como un chabón.

Decime
si en tu vida pelandruna,
bajo la luz de la luna
o si no bajo un farol,
no te has sentido poeta
y le has dicho a una pebeta
que ella es más linda que el sol.

Decime
si conocés la armonía,
la dulce policromía
de las tardes de arrabal,
cuando van las fabriqueras
tentadoras y diqueras
bajo el sonoro percal…

Junge

Junge…
Weil das Glück es so gewollt hat
bewohnst du die erste  Etage
eines Innenstadt-Palais,
und für Laster und Genüsse,
für Weiber und heiße Feten
steht  ein Vermögen für dich da .
Junge…
Du weisst nichts  vom  Zauber
heißvergoss’ner Tränen
an einer Frauenbrust,
du weisst nicht was es heisst
ein Spiel zu verlieren, sich neu  zu erschaffen
um sich aus Neue einem Wagnis zu stellen.

Du sagst, dass nicht ein wahrer Tango
dich aus der Ruhe bringt,
und dass dir nicht die Seele weint,
wenn ein Bandoneon klagt;
falls du überhaupt  Gefühl besitzt,
liegt es im Tiefschlaf,
denn all das, was du bislang erreicht hast,
hast du wie ein Dummkopf dir erkauft.

Sag mir…
ob du jemals in deinem Trottelleben,
im Mondeschein,
oder unter’m Laternenlicht,
dich nicht als Dichter gefühlt hast,
wenn du einem süßen Mädel sagtest,
sie sei hübscher als der Sonnenstern.

Sag mir,
ob du die sanfte Ruhe,
den milden Farbenklang,
der Abende im Stadtviertel kennst,
wenn die Fabrikmädchen längsflanieren,
reizend und keß, in ihren raschelnden Kleidern
aus gestärktem Percal.